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Lange habt ihr nichts von mir gehört aber das kam nicht von ungefähr, denn mein Leben war mal wieder im Wandel. In den letzen Wochen & Monaten ist bei mir wieder viel passiert.

Ausgangslage

Mit dem Job ist es wie mit einer Beziehung. Nachdem ich eigentlich ziemlich glücklich, aber vielleicht doch etwas gelangweilt von meinem vorletzten Job war, begann ich zwar nicht selbst nach einer neuen Herausforderung zu suchen, nahm aber die ein oder anderen Möglichkeiten zumindest wahr. So konnte mich schlussendlich auch ein alter Arbeitskollege für einen Job bei einem Startup begeistern den ich so vielleicht nie in Betracht gezogen hätte.

Mit diesem Job kamen Herausforderung auf mich zu, dich ich mir vielleicht zu Beginn auch etwas schön geredet habe.

Von meinem Wohnort bis zu meinem Neuen Arbeitgeber lagen von Tür zu Tür etwa 2,5 Stunden Fahrtzeit. 20 Minuten Auto fahren, warten, 1h10 Intercity fahren, warten und dann S-Bahn fahren. Der positive Aspekt war das die Fahrtzeit im Intercity bereits als Arbeitszeit angerechnet wurde. Denn hier konnte ich wirklich schon mein Notebook auspacken und fast in Ruhe arbeiten. Das war einer der Fakten den ich immer wieder positiv aufgezählt hatte, wenn von Freunden & Bekannten immer der Aufschrei kam „Was du arbeitest in Karlsruhe? Da fährst du jeden Tag hin?“ Und genau hier kam mein zweiter positiver Aspekt zum Zuge. Ich hatte sogar einen Tag Home Office in der Woche. Auch einer der Punkte den ich immer wieder erwähnt hatte wenn mich jemand dazu gefragt hatte. Das lustige ist, das ich teilweise echt versucht habe meinen Job zu rechtfertigen… Ich weiß nicht mal warum. Heute denke ich, das ich es mir wohl einfach selbst immer versucht habe, schön zu reden.

In meiner Arbeit lagen Reisetätigkeiten die sich in Grenzen hielten. Hier muss ich gestehen das mir das wirklich Spaß gemacht hatte. Ich war gern unterwegs um so auch etwas die Welt zu bereisen auch wenn man hier ehrlich sein muss, das einem oft nicht wirklich viel Zeit blieb, sich die ein oder andere Gegend überhaupt anzugucken. Meistens hatte ich meine Laufklamotten dabei, um so durch das ein oder andere Workout, die Städte & Landschaften kennen zulernen.

Reflexion

Alles in allem lief dann leider im Job doch vieles nicht so wie es vereinbart wurde und irgendwann konnte ich leider auch das, was wir in diesem Startup gemacht haben, nicht mehr guten Gewissens vertreten. Nach und nach wurde mir klar das ich in mit meinem Job nicht mehr glücklich war. Hier bot sich durch meine Freundin ein Jobangebot auf, zu einem Zeitpunkt, zu dem mir noch gar nicht so wirklich klar war, das ich bereits unglücklich in meinem Job war. Ich bewarb mich also auf einen Job der zumindest meine Work-Life-Balance wieder ins Lot bringen sollte. Einen Job der vielleicht etwas weniger Geld mit sich bringt aber wieder etwas mehr Lebenszeit und Lebensfreude. Einen Job der etwa 25 Minuten von Tür zu Tür mit sich bringt. Zu dem Zeitpunkt als ich mich beworben hatte, war es für mich eher der Gedanke „Ach warum nicht. Wenn ich eingeladen werde, kann ich ja immer noch absagen.“

Der Wandel

Wie es das Schicksal und meine Bewerbung es so wollten wurde ich tatsächlich eingeladen und bekam die dann sogar die Zusage. Jetzt aber kommt das wahrlich spannende. Welch spannende Psychologie.
Sobald ich wusste es ist alles unter Dach und Fach, ich den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, meine Kündigung beim alten Arbeitgeber abgegeben war und ich den genauen Austrittstermin kannte, fiel es mir Schatten von den Augen.
Ich kam wieder in der Realität an. Ich musste mir selbst nichts mehr schön reden. Mein Job hatte mich wirklich unglücklich gemacht. Plötzlich fiel mir auf, wie viele Dinge mich eigentlich gestört haben. Wie viele Dinge ich versucht habe zu ignorieren. Das Einzige was mich nie gestört hatte, waren die Kollegen, denn die waren wirklich Klasse.

Fazit

Wenn man unglücklich ist muss man daran arbeiten wie in einer Beziehung. Man muss versuchen Dinge zu ändern, zu verbessern, um wieder glücklich zu werden. Niemand muss unglücklich bleiben. Man fängt heute nicht immer einen Job an, den man dann bis an sein Lebensende durch zieht. Man hat auch heutzutage meist auch nicht nur eine Beziehung bis an sein Lebensende. Ich finde, so blöd es auch klingt, das Lebensabschnittsgefährte eigentlich sehr treffend ist. So ist es eben auch mit einem Job. Auch hier muss jeder seine Erfahrungen sammeln um zu wissen wo man steht, was man möchte und was einen glücklich beziehungsweise unglücklich macht. Das ist kein Aufruf seinen Job zu kündigen oder zu wechseln. Es ist ein Aufruf sich damit zu befassen ob man den eigentlich glücklich mit seiner Situation ist. Bei einem Job  gibt es wie in einer Beziehung auch Höhen und Tiefen, die Frage ist ob man sich damit arrangieren kann oder will. Ich hatte bisher bestimmt acht Arbeitgeber und höchstens eine wirklich negative Erfahrung. Ansonsten hatte ich bisher wirklich viele tolle Kollegen und Kolleginnen kennen gelernt und viel Erfahrung gesammelt. Auch nach so vielen Arbeitgebern und Jobs fällt es mir immer noch schwer ein Unternehmen zu verlassen. Hier kommt es dann immer zu dem bekannten weinenden und lachenden Auge.

Einer der Nachteile beim Jobwechsel ist jedoch das man sich bei seinem neuen Job erstmal alles wieder erarbeiten muss. Man muss erstmal seine Qualifikation und Fähigkeit beweisen,  sich wieder zu denen heranarbeiten, deren Meinung geschätzt wird.
Das sorgt aber auch dafür das man nicht in einen Trott verfällt und so jedes Mal von neuem Gas gibt um die Herausforderung zu meistern. Ich bin definitiv nicht für den Stillstand gemacht ;)

Wie sagt man so schön:
Kämpfe um das, was dich weiter bringt.
Akzeptiere das, was du nicht ändern kannst.
Trenne dich von dem was dich unglücklich macht.

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