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Wenn ihr vorab euren Flug, einen Mietwagen und eure Unterkünfte gebucht habt, kann der Roadtrip ja auch endlich losgehen. Den Beitrag zur Planung findet ihr HIER. Während unserer Reisen führt meine Freundin immer ein kurzes Reisetagegebuch mit Stichwörten, damit wir am Ende der Reise nicht vergessen, was wir anfangs alles gesehen und erlebt haben. Auf einem Roadtrip kann das schneller passieren, als einem lieb ist. So viele Endrücke müssen ja auch verarbeitet werden.

Wir haben uns dazu entschieden die Ringstraße im Uhrzeigersinn zu fahren.

Ankunft Flughafen Keflavík – Borgarnes – Laugarbakki – Akureyri – Egilsstaðir – Lambhús Cottages – Hella – Reykjavic – Rückflug nach Frankfurt

1. Tag – Ankunft

Wir sind am Flughafen Keflavík gelandet. Im Duty Free Shop ist hier schon die Hölle los, was man schlussendlich auch verstehen kann, denn die Preise draußen sind nicht immer ohne.  Am Flughafen hat dann auch schon ein Fahrer von unserer Autovermietung auf uns gewartet, um uns zur Station zu fahren. Bevor wir uns dann auf die Reise gemacht haben, haben wir uns in einem nahe gelegenem Supermarkt mit Essen und Getränken eingedeckt. Danach sind wir direkt 175 Kilometer weiter Richtung Borganes gefahren. Die Gegend um Reykjavik wollten wir uns für die letzten Tagen aufheben. In der Nähe von Borganes haben wir das Haus Hraundalur gebucht. Ein süßes, kleines Haus, welches wir gar nicht so einfach gefunden haben. Fast unsichtbar liegt es irgendwo im nirgendwo.

Bjarnarfoss

 

2. Tag –  Laugarbakki

Am zweiten Tag fuhren wir über die Halbinsel Snæfellsnes Richtung Laugarbakki. 400 Kilometer lagen vor uns, davon waren 80% Schotterstraßen. Während man die ersten Tage noch mit 40 km/h fährt, sind es die Tage darauf auch gerne mal 80 km/h und mehr, denn die einheimischen machen das ja nicht anders. Das ist mal für 30 Minuten ok, aber nach einer Stunde Schotterstraße ist man dann auch mal ganz froh wieder auf einer geteerten Straße zu landen. Abwechslungsreich wurde es nur, als wir mit dem Auto mehrmals durch Wasser fahren mussten. Auf unsere Strecke haben wir u. a. einen Halt am Wasserfall Bjarnarfoss, bei der Raudfeldar-Schlucht und bei dem bekannten Wasserfall Kirkjufellsfoss gemacht.
Auch verschiedene Leuchttürme liegen auf dieser Strecke, bei denen sich auch mal ein Zwischenstopp lohnt. Aber eine Frage hat uns an diesem Tag besonders beschäftigt:
Wird es zu dieser Jahreszeit überhaupt mal dunkel? 

 

3. Tag – Akureyri

Ein besonderer Tag, denn heute wurden die Badesachen aus dem Koffer gepackt. Doch bevor es soweit war sind wir zu Hvítserkur, einem Basaltfelsen im Meer, gefahren. Ein schöner Ort.

 

Hvítserkur

 

Dann kam mein persönliches Highlight an diesem Tag: Grettislaug. In Island gibt es viele Naturbäder und viele heiße Quellen und an diesem Tag besuchten wir eine heiße Quelle in Grettislaug, direkt hinter Skagafjörðurlag. Bei 11 Grad haben wir uns also unsere Badesachen angezogen uns sind in ein ca. 38 Grad heißen Pool gestiegen. Jetzt war es da: Das Urlaubsgefühl! Für eine schöne Abkühlung sorgt das Meer, hier sind es gerade mal 3°C. Für ca. 10 € Eintritt ein kleiner Geheimtipp und definitiv einen Besuch wert. Für die kommenden zwei Nächte hatten wir in Akureyri ein schönes Apartment gefunden.

4. Tag – Akureyri

Bevor wir heute eine ganz besondere Tour starten, haben wir uns einen weiteren Wasserfall angesehen: GoðafossIn Island könnt ihr wirklich viele verschiedene Wasserfälle besuchen. Dieser Wasserfall gehört aber wohl zu den bekanntesten Wasserfällen Islands, das merkten wir auch gleich an der Anzahl der Touristen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch mit dieser Aussicht.

Goðafoss

Weiter fuhren wir nach Húsavík, wo unsere vorab gebuchte Tour auf einem Segelschiff startete. Leider lief die Buchung nicht ohne Probleme ab da unser gebuchtes Schiff leider in der Wartung war. Das bescherte uns durch die ganzen Umstände die teuerste Tour zum gleichen Preis. In Neuseeland haben wir es zeitlich leider nicht auf Walbeobachtungstour zu gehen, in Island gehört es somit für uns zum Pflichtprogramm und wurde fest eingeplant. So startete um 15 Uhr unsere Whale-Watching-Tour, bei der uns nicht nur Wale versprochen wurden, sondern auch Papageientaucher. Tatsächlich sind wir an eine Insel, auf der hunderte von Papageientaucher leben, aber wirklich nah haben wir diese leider nicht gesehen. Aber dann kam mein persönliches Island-Highlight: Buckelwale. Ich werde diese Bilder wohl nie vergessen, als ein riesiger Buckelwal vor uns auftauchte und wie verrückt aus dem Wasser sprang – mehrmals. Er hatte sichtlich Spaß! Was für ein Erlebnis!

 

5. Tag – Egilsstaðir

Am See Mývat liegt der vulkanische Berg Vindbelgjarfjall (529 m). Der Blick von oben ist wirklich schön und eine kleine Wanderung mit Aufstieg wert. Wir hatten an diesem Tag schönes Wetter bei 16 Grad. Leider zog das schöne Wetter ein Nachteil mit sich: Mücken. Kaum eine freie Sicht. Sie waren einfach überall.  Seid also gewarnt ;)

Mývatn

 

„You know nothing, Jon Snow.“ Wer kennt dieses Zitat aus Games of Thrones nicht? Die bekannte Szene zwischen Jon Snow und Ygritte in ihrer Liebesgrotte wurde nämlich in Island gedreht. Die Grotte heißt Grjótagjá und ist in der Nähe von MývatnDas Wasser ist in der Höhle bis zu 50 Grad heiß. Da dieser Ort auf einem Privatgrundstück liegt, ist das Baden verboten. 

Nici in der Grjótagjá – Drehort von Games of Thrones

Hverir bei Myvatn wirkt optisch wie eine Landschaft auf einem anderen Planeten. Überall dampft und blubbert es aus Schlammlöchern mit einem starkem Geruch nach Schwefel. Bei diesem beißendem Gestank kann es einem schnell übel werden. Aber ein kleiner Rundgang lohnt sich hier, denn wo sieht man sonst so eine Landschaft? Diese Farben sind wirklich ein Spektakel.

Hverir

 

Unser nächstes Ziel, der Wasserfall Dettifoss, seht ihr oben auf meinem Titelbild. Der Dettifoss ist der größte Wasserfall im Nordosten von Island und wohl der leistungsstärkste Wasserfall Europas. Ganz in der Nähe, flussaufwärts vom Dettifoss, liegt der Selfoss. Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir in einer kleinen Hütte bei Egilsstaðir.

 

Selfoss

 

6. Tag – Egilsstaðir

Den Morgen starteten wir mit einer kleinen Wanderung durch einen kleinen isländischen Wald in der Nähe von Egilsstaðir. Danach war unser Ziel ein Hot Pool bei Laugarfell. Auf dem Weg dorthin haben wir sogar zufällig Rentiere gesehen. Als wir natürlich näher kamen, haben diese gleich die Flucht ergriffen. Unsere anpirsch Versuche sind gnadenlos gescheitert. Irgendwo im östlichen Hochland Islands führt eine Straße nach Laugarfell. Weit und breit war niemand auf der Straße dorthin zu sehen. Laugerfell ist ein Hostel, welches zwei heiße Pools anbietet. Da wir zu unserem Zeitpunkt die einzigen Besucher waren, hatten wir auch die heißen Pools ganz für uns alleine. So stiegen wir bei 4 Grad Aussentemperatur erneut ins heiße Wasser. 

Anschließend wollten wir nach Laugarvellir (einem warmer Wasserfall), aber wir haben den Ort leider nicht gefunden. Da in dieser Gegend auch kaum eine Wegbeschreibung vorhanden war, haben wir es irgendwann aufgegeben uns sind weiter zum Karahnjukavirkjun, einem der größten Wasserkraftwerke Europas. 

Nach 6 Tagen sind wir vom Flughafen Keflavík – Borgarnes – Laugarbakki – Akureyri – Egilsstaðir schon 1690 Kilometer gefahren.

In wenigen Tagen gibt es den zweiten Teil unseres Roadtrips durch Island. Bleibt gespannt..

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